Besuch in Europa
Eine andere welt
31. Juli bis 4. Oktober06
Der Besuch in Europa, Österreich, war schön, stimmte mich aber auch in vielen Bereichen wieder sehr nachdenklich. Meine Mutter holte mich vom Flughafen in München ab, wohin ich von Peshawar aus via Doha geflogen war.
Das Parkgeld hätte auch gereicht um 3 oder 4 Leute in Chitral ins Spital zu bringen.
In den ersten Tagen rechnete ich hauptsächlich in dieser „Währung“, was mich auch davon abhielt, selbst zuviel Geld auszugeben. Bei jedem Tee oder Eis musste ich daran denken – und ließ es dann lieber sein. Es dauerte eine Weile, wieder in europäischen Massstaeben zu denken.
Neben ziemlich viel Arbeit für meine Eltern besuchte ich auch viele Freunde. In Innsbruck sah ich eine lieb gewonnene Bhutangruppe und ließ mein Knie durchchecken, dann geht’s per Autostopp weiter in die Schweiz, wo ich Freunde und ehemalige Arbeitskollegen besuchte und wandern ging. Ein wenig später fuehrte mich mein Weg nach Wien zu meinem Onkel. Ein gemütlicher Abend mit einer ebenso lieb gewonnenen Bhutangruppe und Visabesorgungen beschäftigten mich dort. Außerdem stand ein Interview mit einem Bereiter der Spanischen Hofreitschule für ein pakistanisches Pferdemagazin an. Die Pakis sollen auch wissen, dass wir etwas von Pferden verstehen. Das Reisen liegt mir eben im Blut.
Ein besonderer Abend war der Besuch bei einem Mostheurigen, wo Doris, meine Cousine ihre Ferialarbeit geleistet hatte. Nebst gutem Essen gab es eine besondere Überraschung. Spontan fing eine junge Frau mit Ziehharmonika an zu musizieren und singen. Ich habe das nicht oft erlebt bei uns. Wir haben sogar getanzt. Ich musste mich an die häufigen Abende mit spontaner Musik in Chitral erinnern.
Ein anderes Erlebnis, bei dem ich mir fast überlegte, ob ich nicht länger bleiben sollte, war ein Ausflug nach Gmunden. Wir mieteten ein Elektroboot – das erste Mal in meinem Leben am Traunsee – und fuhren hinaus, ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und ploetzlich verspürte ich den Drang zu schwimmen. Das Wasser war nicht grade warm, aber gegen den Eisbach in Biriu immer noch ein angenehmes Schwimmbecken.
Zuvor – trotz nicht ständig schlechtem Wetter – konnte ich nicht wirklich baden gehen. Nach fast 2 Jahren voll bekleidet schien es mir sehr eigenartig, spärlich bekleidet zwischen vielen Leuten rumzulaufen. Selbst bei einem Spaziergang in der Linzer Innenstadt schlang ich einen Schal um meine bloßen Schultern. Ganz wohl war mir nicht.
Aber als ich dort am Boot stand – fast keine Leute herum, nur ein paar wenige Boote, das der Nachmittag sich bereits zu ende neigte – sprang ich ins Wasser. Ein herrliches Gefühl – richtig schwimmen. Nicht im knöcheltiefem Wasser sitzen, sonder richtig schwimmen, im großen See. Mit dem Sprung ins Wasser legte ich auch die Scheu ab, die ich mir in den islamischen Ländern angewohnt hatte. Danach war es einfacher, mit ärmellosen Shirts oder Kleidern rumzulaufen.
Immer wenn mir nun das Baden fehlt, sehe ich mir den kurzen Film an, den ein Freund, mit dem ich den Gmundenbesuch gemacht hatte, mit meiner kleinen Digitalkamera aufgenommen hatte.
Andere Abende – zahllose – verbrachte ich im Nachbarshaus. Anfangs nur um im Internet zu surfen, es stellte sich aber allmählich ein, dass eine oder zwei gute Flaschen Wein oder ähnliches geköpft wurden und daraus ein gemütlicher Plausch und Computer-Reparier-Abend wurde.
Der gute Wein fehlt mir hier schon wieder ein wenig, an das Essigwasser bin ich immer noch nicht gewöhnt.
Nach 2 Monaten brachte mich dann ein lieber Freund zum Flughafen, half mir beim Gepäck schleppen. Es war nicht zu wenig, Ich hatte sogar bei Qatar ausnahmsweise ein höheres Gewichtslimit zugestanden bekommen. 40 kg brachten meine Taschen auf die Waage, 10 weitere befanden sich in meinem Handgepäck.
So beladen machte ich mich also auf nach Pakistan.
31. Juli bis 4. Oktober06
Der Besuch in Europa, Österreich, war schön, stimmte mich aber auch in vielen Bereichen wieder sehr nachdenklich. Meine Mutter holte mich vom Flughafen in München ab, wohin ich von Peshawar aus via Doha geflogen war.
Das Parkgeld hätte auch gereicht um 3 oder 4 Leute in Chitral ins Spital zu bringen.
In den ersten Tagen rechnete ich hauptsächlich in dieser „Währung“, was mich auch davon abhielt, selbst zuviel Geld auszugeben. Bei jedem Tee oder Eis musste ich daran denken – und ließ es dann lieber sein. Es dauerte eine Weile, wieder in europäischen Massstaeben zu denken.
Neben ziemlich viel Arbeit für meine Eltern besuchte ich auch viele Freunde. In Innsbruck sah ich eine lieb gewonnene Bhutangruppe und ließ mein Knie durchchecken, dann geht’s per Autostopp weiter in die Schweiz, wo ich Freunde und ehemalige Arbeitskollegen besuchte und wandern ging. Ein wenig später fuehrte mich mein Weg nach Wien zu meinem Onkel. Ein gemütlicher Abend mit einer ebenso lieb gewonnenen Bhutangruppe und Visabesorgungen beschäftigten mich dort. Außerdem stand ein Interview mit einem Bereiter der Spanischen Hofreitschule für ein pakistanisches Pferdemagazin an. Die Pakis sollen auch wissen, dass wir etwas von Pferden verstehen. Das Reisen liegt mir eben im Blut.
Ein besonderer Abend war der Besuch bei einem Mostheurigen, wo Doris, meine Cousine ihre Ferialarbeit geleistet hatte. Nebst gutem Essen gab es eine besondere Überraschung. Spontan fing eine junge Frau mit Ziehharmonika an zu musizieren und singen. Ich habe das nicht oft erlebt bei uns. Wir haben sogar getanzt. Ich musste mich an die häufigen Abende mit spontaner Musik in Chitral erinnern.
Ein anderes Erlebnis, bei dem ich mir fast überlegte, ob ich nicht länger bleiben sollte, war ein Ausflug nach Gmunden. Wir mieteten ein Elektroboot – das erste Mal in meinem Leben am Traunsee – und fuhren hinaus, ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und ploetzlich verspürte ich den Drang zu schwimmen. Das Wasser war nicht grade warm, aber gegen den Eisbach in Biriu immer noch ein angenehmes Schwimmbecken.
Zuvor – trotz nicht ständig schlechtem Wetter – konnte ich nicht wirklich baden gehen. Nach fast 2 Jahren voll bekleidet schien es mir sehr eigenartig, spärlich bekleidet zwischen vielen Leuten rumzulaufen. Selbst bei einem Spaziergang in der Linzer Innenstadt schlang ich einen Schal um meine bloßen Schultern. Ganz wohl war mir nicht.
Aber als ich dort am Boot stand – fast keine Leute herum, nur ein paar wenige Boote, das der Nachmittag sich bereits zu ende neigte – sprang ich ins Wasser. Ein herrliches Gefühl – richtig schwimmen. Nicht im knöcheltiefem Wasser sitzen, sonder richtig schwimmen, im großen See. Mit dem Sprung ins Wasser legte ich auch die Scheu ab, die ich mir in den islamischen Ländern angewohnt hatte. Danach war es einfacher, mit ärmellosen Shirts oder Kleidern rumzulaufen.
Immer wenn mir nun das Baden fehlt, sehe ich mir den kurzen Film an, den ein Freund, mit dem ich den Gmundenbesuch gemacht hatte, mit meiner kleinen Digitalkamera aufgenommen hatte.
Andere Abende – zahllose – verbrachte ich im Nachbarshaus. Anfangs nur um im Internet zu surfen, es stellte sich aber allmählich ein, dass eine oder zwei gute Flaschen Wein oder ähnliches geköpft wurden und daraus ein gemütlicher Plausch und Computer-Reparier-Abend wurde.
Der gute Wein fehlt mir hier schon wieder ein wenig, an das Essigwasser bin ich immer noch nicht gewöhnt.
Nach 2 Monaten brachte mich dann ein lieber Freund zum Flughafen, half mir beim Gepäck schleppen. Es war nicht zu wenig, Ich hatte sogar bei Qatar ausnahmsweise ein höheres Gewichtslimit zugestanden bekommen. 40 kg brachten meine Taschen auf die Waage, 10 weitere befanden sich in meinem Handgepäck.
So beladen machte ich mich also auf nach Pakistan.
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